Retargeting-Listen bei Google Ads

Innerhalb des Retargeting bietet sich die Möglichkeit, Besucher der eigenen Website mit sogenannten Retargeting-Listen zu kategorisieren. Dadurch können Nutzer auf Grundlage ihres Verhaltens auf der Website automatisiert zu festgelegten Listen hinzugefügt und die Werbeansprache optimiert werden.

Das Verhalten von Nutzern auf der Website lässt Rückschlüsse zu, wie stark ihr Interesse an den Angeboten des jeweiligen Unternehmens ist. Ein Nutzer, der die Website nach einem Klick sofort wieder verlässt, ist potentiell eher nicht für eine erneute Retargeting Ansprache geeignet. Der sofortige Absprung lässt u.a. die Vermutung zu, dass der Nutzer nur versehentlich auf die Anzeige geklickt hat. Diese Nutzer sollten also im vorhinein vom Retargeting ausgeschlossen und nicht in den Listen berücksichtigt werden. Anders sieht es bei Nutzern aus, die sich auf der Website über verschieden Angebote informieren, in den Kaufprozess eintauchen, oder bereits kurz vor einem Kaufabschluss standen. Diese Nutzer sollten gezielt durch Retargeting erneut erreicht und somit in Retargeting-Listen eingeordnet werden.  Auf dieser Grundlage kann eine Optimierung der Ansprache erfolgen, in dem ein Nutzer abhängig von Ihrem Verhalten auf der Website eine entsprechende Individualisierte Werbebotschaft erhalten. Für einen Nutzer, der bereits kurz vor einem Kaufabschluss stand, empfiehlt sich beispielsweise ein Call-to-Action, wie „jetzt Kauf abschließen“.

Unternehmen stehen beim Einsatz von Retargeting-Listen vor der Herausforderung, bestimmte Merkmale festzulegen, anhand derer die jeweiligen Interessensausprägung der Nutzer festgemacht werden können.

Es ist allerdings festzustellen, dass es keine allgemeingültigen Erkenntnisse darüber gibt,  wann ein Nutzer als grundsätzlich interessiert bezeichnet werden kann, bzw. wie eine optimale Einordnung in Listen erfolgen. kann Hier sind auch individuelle, produktbezogene Parameter wie z.B. das Involvement zu berücksichtigen. Es kann die Annahme getroffen werden, dass bei einem Low-Involvement Produkt andere Verhaltensmerkmal auf ein Interesse schließen lassen, als dies bei High-Involvment-Produkten der Fall ist. Ebenso müssen weitere produktbezogene Parameter bei der Festlegung berücksichtigt werden.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es beim Einsatz von Retargeting-Listen im Rahmen von Retargeting-Kampagnen nur schwer möglich ist, im Vorfeld der Kampagne die Verhaltensmerkmale so zu definieren, dass sie die optimale Ansprache und den maximalen Erfolg gewährleisten. Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, ein Testverfahren zu implementieren, durch das letztlich der optimale Aufbau der Listen schrittweise erfolgt. So sollten zu Beginn bestimmte Merkmale festgelegt werden, die dann nach einem bestimmten Zeitraum analysiert und bewertet werden. Auf Grundlage der Analyse und Bewertung kann eine schrittweise Optimierung erfolgen, die letztlich dazu beiträgt, die optimalen Retargeting-Listen zu identifizieren.

support.google 2018: Retargeting-Listen.

https://support.google.com/google-ads/answer/2472738?hl=de

Zimmermann, U. 2016: Die 10 häufigsten beim erstellen von Remarketing-Listen

https://eminded.de/magazin/die-10-haeufigsten-fehler-beim-erstellen-von-remarketing-liste/